? ???? ?? ?????- Walzer mit Baschir ist ein Trickfilm, nein besser: Ein Animationsfilm über den Libanonkrieg, der heute schon der erste Libanonkrieg genannt wird. Er ist eine Koproduktion zwischen Israel, Frankreich und Deutschland, geschrieben wurde der Film von Ari Folman. 1982 war Folman als Infanterie-Soldat der Tzahal unter dem Kommando Verteidigungsministers Ariel Scharon in den gerade ausbrechenden Krieg gezogen der bis 1985 andauern würde. Im Libanon kämpfen auch christliche Phalange-Milizen mit palästinensischen Kämpfern und es kommt zu den berüchtigten Auseinandersetzungen im Flüchtlingslager Sabra und Schatila. Folman berichtet in dem Film darüber, wie er die Dinge im Laufe der Zeit verdrängt hat und wie die Erinnerung heute an den ehemaligen Soldaten nagt. Der Film selber beansprucht, eine dokumentarischer Animationsfilm zu sein; wenngleich er auch als Spielfilm daherkommt. In dem Film vermischen sich Zeitzeugenaussagen, Musik und Lifestyle der 80er Jahre mit Originalaufnahmen aus Sabra und Schatila. Der Film ist mal sehr hektisch, laut und dann wieder sehr ruhig, voller interessanter Bilder. Im Prinzip eigentlich Bildabfolgen die wir aus Filmen über den Krieg kennen und wie in den (Anti-)Kriegsfilmen jüngster Zeit wird hier der Soldat nicht als Held verehrt, sondern auch als Mensch mit Zweifeln in einem moralischen Dilemma. Das ist aber für den häufigen Kinogänger nicht neu. Dies sind aber Grundsatzfragen die dem nichtjüdischen Kinogänger vielleicht abstrakt erscheinen mögen, denn dieser wird in der Regel keine Verwandten oder Freunde haben, die sich mit existentiellen Fragen um den Krieg beschäftigen müssen. Vielleicht ist der Film hier vergleichbar mit Spielbergs München, der auch keine uneingeschränkten Helden zeigt. In Israel war der Film nicht ganz unumstritten , auch weil einige Bilder an Auschwitz und die Schoah erinnern. Neu ist aber die Machart des Films und die Eindrücklichkeit der animierten Bilder.
Der Trailer:
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Auf Arte gab es mal eine französische Doku über das Massaker in Sabra und Schatila. Da erzählten einige ehem. von den Phalange-Milizen wie sie die Menschen umgebracht hatten. Das ganze war mit den Israelis abgesprochen, die haben draußen gewartet und Gräben ausgehoben. Leichensäcke standen auch bereit.
Ich hab mich nach einer viertel Stunde im Bad wiedergefunden, weil ich kotzen musste.
Ich habe mir vorgenommen, nie wieder etwas anzuschauen, was mit diesen Ereignissen zu tun hat.
Es gab im ehemaligen Jugoslawien übrigens eine wunderbare (und in Westgeld spottbillige) Facsimile Ausgabe. Ich hab sie mir damals gekauft, aber ob´s die heute noch gibt!
Der Kommentar sollte natürlich zur Sarajewo-haggada!
Dussel ich auch.