Der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler Loddar - Lothar Matthäus, der zur Zeit den israelischen Verein Maccabi Netanya trainiert (welcher übrigens einem Geschäftsmann aus Frankfurt gehört), ist viel geschmäht worden. 1990 hatten niederländische Fans noch ein Bild von Matthäus angefertigt, dass ihn als Hitler zeigte. Auch in Deutschland hatte Matthäus nicht immer den leichtesten Stand, legendär sein Beiname Loddar und seine Englischkenntnisse. Eben jener verteidigt sich nun gegen Vorwürfe, er habe sich nicht ausgiebig auf seinen Aufenthalt in Israel vorbereitet. „In den vergangenen fünf Jahren bin ich jährlich drei-, viermal nach Israel gereist … In Jerusalem war ich achtmal, am Toten Meer, in Nazareth, Jericho. Als ich nach meiner Verpflichtung sagte, dass mir Israel schon lange gefällt, war das eben nicht dahergeplappert”, sagt Matthäus in der aktuellen Ausgabe der ZEIT. Auch was das deutsch-israelische Verhältnis und die Schoah betreffe brauche er „keine Auffrischung”. Matthäus sagt aber, dass er in der Vergangenheit sich nicht immer sensibel zu dem Thema geäußert habe. „Ich bin jetzt 47 Jahre alt, ich weiß inzwischen, wie ich mich zu benehmen habe. Ich weiß auch, dass ich in der Vergangenheit nicht viele Fettnäpfe ausgelassen habe. Und ich will gar nicht an alle erinnert werden.” Auch was seine Arbeit beträfe, habe er keine Schwierigkeiten, sich in Israel anzupassen: „Ich nehme natürlich Rücksicht auf den Schabbat, auf die Feiertage, an denen nicht gearbeitet und nicht einmal das Auto bewegt werden darf. Am Schabbat [Chajm: meint er vielleicht Erew Schabbat?] etwa trainieren wir so, dass die Spieler rechtzeitig vor Sonnenuntergang bei ihren Familien sind. Ich weiß, wo ich bin, ich weiß, was hier zum Leben dazugehört”. Kommt er vielleicht doch irgendwann zurück nach Deutschland? Nach Wien, Slazburg, Belgrad, Ungarn und Curitiba wird vermutet, er möchte sich in Netanja für die Bundesliga „empfehlen”. Wer weiß, vielleicht kommt er im nächsten Jahr um Bayern aus der zweiten Bundesliga zu holen ;-)