Ha’aretz berichtet vorgestern von dem, nicht ganz unumstrittenen, Projekt eines Privatmannes, den Tanach ins Hebräische zu übersetzen bzw. ins moderne Hebräisch. Freundlicherweise hat die Botschaft des Staates Israel den Bericht über dieses Projekt ins Deutsche übersetzt (hier)

Im Staat Israel, der vor 60 Jahren als nationale Heimstätte des jüdischen Volkes gegründet wurde, das „der ganzen Welt das ewige Buch der Bücher vermacht hat“ (so die Unabhängigkeitserklärung); dessen Amtssprache – neben dem Arabischen – Hebräisch ist, in dem eben jenes Buch der Bücher geschrieben wurde, ist die Herausgabe der Bibel im Hebräisch unserer Tage initiiert worden - mit anderen Worten: ihre Übersetzung ins Hebräische. Ihre Neufassung in derselben Sprache, mit anderen Wörtern. Es handelt sich hier um eine private kommerzielle Initiative eines alten Bibellehrers, Avraham Ahuvia, und des Verlegers Rafi Moses vom Reches-Verlag. Der Text ist gänzlich punktiert, die Originalverse stehen neben den übersetzten. Im Erziehungsministerium ertönten bereits Wehklagen, und geschwind ist eine Anweisung erlassen worden, die die Benutzung der neuen Übersetzung in den Schulen verbietet. Die Gefahr ist somit abgewendet. Selbst wenn sie wollten, werden Israels Schüler und Lehrer nicht von der neuen Schriftrolle zehren können.

Beispiele kann auf der Website des Projekts Mikrah-Ahuviah lesen. Ganz unnötig scheint das nicht zu sein, ich habe auch schon Israelis getroffen, denen ich auf Deutsch hebräische Wörter aus dem Tanach erklären musste - die Frage ist, ob man die Hürde senken muss, damit jemand sie überwinden kann - oder ob man die nötigen Hilfsmittel an die Hand gibt, um sie aus eigener Kraft überwinden zu können. Was das betrifft, habe ich auch ein zwei gespaltenes Verhältnis zur Verteilung von Transliterationen für die Gebete: Wäre es nicht besser, die Energie in das Erstellen einfachen Materials zu stecken, um das Alef-Bejt zu vermitteln?