Es gibt keine deutsche Friedensbewegung, das stellt auch Gideon Böss fest -sie ist nur eine Bewegung die sich so nennt. Diese Bewegung scheint sich nur für ausgewählte Opfer zu interessieren. Darfur? Vergiss es! George Bush und Israel! Daran kann man sich abarbeiten. Während die AG für Friedensforschung sich an diesen Themen regelrecht abarbeitet findet man zum Thema Darfur recht wenig (genau zwei Einträge, ansonsten alles Mögliche zu Israel, zum Irak etc.). Jetzt herrscht Krieg in Georgien; vermutlich von langer Hand geplant, denn der Einmarsch Russlands fand im Windschatten der olympischen Spiele statt. Die russische Armee überquert die Grenzen eines souveränen Staats, lässt Bomben auf Georgiens Städte fallen und besetzt die Stadt Gori mal eben. Wie berichtet wird, plündern russische Truppen die Stadt derzeit. Anshel Pfeffer, Journalist von Ha’aretz wurde ebenfalls von russischen Truppen bestohlen. Rein zufällig kümmerte man sich auch gleich um die Infrastruktur die Öl in den Westen transportiert. Der Aufschrei, die Demonstrationen und die öffentliche Parteinahme bleiben aus. Im Oktober 2006 thematisierte ich bereits die Verfolgung von Georgiern durch den russischen Staat und frug nach dem öffentlichen Aufschrei. Den gab es natürlich nicht. Den gibt es erst, wenn ein israelischer Soldat über eine Milchkanne im Westjordanland stolpert und dabei die Milch verschüttet. Übrigens sprach kürzlich Rabbi Aharon Leib Shteinman ein Gebet für den Staat Georgien. Wenn es eine Friedensbewegung gäbe, würde sie dagegen mobil machen. Würde für einen öffentlichen Aufschrei sorgen und alle möglichen Vergleiche heranziehen. Das hat sie aber auch für Tschetschenien schon nicht gemacht, dem übrigens Russland die Anerkennung verweigert, während es das bei den Südosseten und Abchasen einfordert.