Gottfried Wagner, Urenkel von Richard Wagner, liest am Donnerstag, 31. Januar 2008, in Nürnberg um 18 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110, aus seinem Buch „Unsere Stunde Null. Deutsche und Juden nach 1945. Familiengeschichte, Holocaust und Neubeginn“. Die Veranstaltung über den deutsch-jüdischen Dialog wird von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg ausgerichtet. Gottfried Wagner verfasste sein Buch gemeinsam mit Abraham Peck. Das ausgerechnet ein Verwandter Wagners liest, gibt dem ganzen eine gewissen Brisanz, denn die Familie Wagner war stark mit den Nazis verwoben. Pecks Familie dagegen wurde fast vollständig ermordet. Wagner und Peck kämpfen dafür, die „Mauer des Schweigens“ zu durchbrechen und kollektives Vergessen zu verhindern. Davon zeugt auch die Oper „Lost Childhood“, an der Gottfried Wagner mitgewirkt hat und die zum ersten Mal im Jahr 2007 in Israel als Workshop aufgeführt wurde. Ein Auszug daraus wird an diesem Abend zu sehen und zu hören sein.

Professor Lutz Götze von der Universität des Saarlandes hält ein Kurzreferat zum Thema „Tradition und kulturelles Gedächtnis“. Stücke von Richard Wagner, Franz Liszt, Kurt Weill und Janice Hamer sowie Musik der Cracow-Klezmer-Band (vielleicht ein wenig zu viel des Guten) werden die Veranstaltung musikalisch umrahmen. Den Abend soll mit einer Diskussion abschließen.