Einweihung der Synagoge Bochum - Dedication of the Bochum synagogue

Die „Jüdische Zeitung” bringt in ihrer Print-Ausgabe für den Monat Januar meinen ausfühlicheren Bericht über die Feierlichkeiten in Bochum gleich in zwei Teilen. Da der Printartikel (noch?) nicht online ist, hier also noch ein paar Auszüge:

Unterstützt wird die Wirkung des Gebäudekomplexes durch eine kleine Erhebung auf der er liegt. Man muss hinaufschauen zur Synagoge und dann erkennt man an ihren Außenwänden Davidsterne die um das Gebäude herum gruppiert sind und zugleich als Fenster dienen. Von innen sind diese Davidsterne gebrochen und in ihrer Form nur zu erahnen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers nahm in seiner Rede während der Eröffnung Bezug darauf und verglich dies mit der Identität der Juden im Lande. Er sagte auch, er freue sich über die Tatsache, dass man als Jude wieder „selbstverständlich eine Kippah in der Öffentlichkeit tragen kann”. Jede Synagogeneinweihung sei „ein Zeichen für die Weltoffenheit” des Landes und speziell Nordrhein-Westfalens. Kippahträger werden diesen Satz jedoch nicht ohne Vorbehalte unterschreiben wollen. Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch malte in ihrer, mehr als halbstündigen, Rede ein differenzierteres Bild und erinnerte die Zuhörer daran, dass „nicht in allen Regionen in Deutschland das Zusammenleben so selbstverständlich“ sei und insbesondere daran, dass Rabbiner Zalman Gurevitsch in Frankfurt auf offener Straße niedergestochen worden ist.

Das Zentrum der Bochumer Synagoge ist die Bimah. Um sie herum sind die bequemen Sitze in einem, zum Torahschrein geöffneten, Halbkreis angeordnet. Jeder Sitz hat darüber hinaus ein abschließbares Fach. Ist von außen keine Kuppel erkennbar, so schwebt innen doch eine gold-gelbe Kuppel über dem Synagogenraum, die seitlich von den Wänden durch eine Lichtfuge abgesetzt ist. Im oberen Bereich ist eine schmale Empore in die Synagoge eingebracht worden. Für die Frauen ist sie dagegen nicht bestimmt. Während eines ersten Rundganges mit dem Gemeindedirektor Aleksander Chraga verneint dieser energisch diese Möglichkeit „Wir werden das wie bisher handhaben, die Frauen sitzen links und die Männer rechts – oder umgekehrt. Im alten Gemeindezentrum war das auch so gelöst.“.

Sollte der Artikel online gehen, werde ich ihn dann in diesem Artikel verlinken.