dadurch wird es nicht unpolitischer. Die Rede ist abermals von der Kefije, dem sog. Pali-Tuch. Hier wurde freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, dass die kostenlose Studentinnenzeitschrift UniQueen das Tuch als modisches „unpolitisches” Accessoire feiert: Textausschnitt (Ausschnitt von hier) Dem kann man nur entgegen halten, was in diesem Blog bereits geschrieben wurde und was die Verfasser eines Flugblattes formuliert haben:

Ob Du willst oder nicht, solange Du dieses Tuch trägst, symbolisierst Du damit Dein Einverständnis und Deine Unterstützung des Kampfes gegen Israel und die Juden und der Mittel, mit denen er geführt wird. Du stellst Dich auf die Seite derer, die den Frauen nicht einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft zugestehen wollen, sondern die jeden Menschen zwingen, sich den Ansprüchen ihrer*seiner Kultur zu fügen, wie menschenverachtend sie auch immer sein mögen. Kurz: Du stehst damit auf der Seite von Unterdrückung und Gewalt und nicht auf der von Individualität und Freiheit. Deswegen: runter mit dem Palituch! von hier

Ab welchem Zeitpunkt also kann man behaupten, dass ein Gegenstand seine politische Aussage verloren hat? Wann hat das Tuch seine ursprüngliche Aussage verloren und wann ist es als modisches Accessoire freigegeben worden? Eine Analogie (möglicherweise keine saubere) ist das inflationäre Tragen von Shirts mit dem Konterfei von Che Guevara. Sollte man die Leute ansprechen und fragen, was sie über Che Guevara wissen? Carlos Santana trug 2005 ein solches Shirt bei einem öffentlichen Auftritt, womit er den Unmut einiger Exilkubaner auf sich zog. Der Musiker Paquito D’Rivera formulierte einen offenen Brief, in welchem er Santana heftigst kritisierte für seine (vermeintliche?) Unterstützung des „Schlächters von Cabaña. Cabaña war ein Gefängnis, in welchem Che Guevara wohl die Exekution zahlreicher Regimegegner überwachte, unter ihnen auch Verwandte von D’Rivera selber. Für D’Rivera war es also kein trendiges Symbol…