Wie die Welt heute berichtet, gibt es im Rahmen der Skulptur Projekte in Münster nun einen Eruv, bzw. eine Installation, die Eruv-ähnlich das Stadtzentrum umschließt. Der britische Künstler Mark Wallinger schuf einen für die Stadt Münster, wobei er es war, den Begriff Eruv ins Spiel brachte und damit durchbricht er ja gewissermaßen auch eine Grenze, nämlich eine religiöse indem er mit Symbolen einer Religion spielt. Das Gebiet innerhalb eines Eruvs wird durch diesen zu gemeinsamem Besitz der Gemeinde, die innerhalb dieses Eruvs lebt. Vielleicht auch deshalb müssen theoretisch alle Bewohner innerhalb des Eruvs mit dessen Errichtung einverstanden sein. Damit dies gewährleistet ist, muss das Gebiet von einem Zaun oder einer Mauer umschlossen sein. Heute kann dieser Zaun kann auch aus einem Seil oder einem Draht bestehen, der um einen Bereich innerhalb einer Stadt gezogen wird. Wichtig ist, dass die Umschnürung ununterbrochene Abgrenzung bildet. Innerhalb dieses Eruvs darf man am Schabbat einige Dinge tragen, ausgenommen sind natürlich Gegenstände die ohnehin muktze sind, wie etwa Stifte, Feuerzeuge, Elektrogeräte oder Schirme etc. Wie so etwas in der realen Welt ausschauen kann, illustriert die Seite des „Merrick Community Eruv” (hier), für London kann das so ausschauen.

Auf seinem Weg durch die Stadt wird der Betrachter die Schnur oft passieren, doch sie nur bemerken, wenn er den Blick nach oben wendet, den „höheren Dingen“ entgegen. Denn damit hat dieser Kreis des britischen Bildhauers auch zu tun. Der Talmud nennt es Eruv, ein nach überlieferten Regeln exakt eingegrenztes Gebiet, in dem einige der 39 Verbote, die orthodoxe Juden am Sabbat einhalten müssen, aufgehoben sind. Die von Mark Wallinger erzeugte Zone bedeutet auch eine transzendente Markierung, so wie die Mauern des Klosters für Jahrhunderte das geistliche vom weltlichen Leben trennten. Ohne dass es zu spüren ist, schlägt der Kreis den Betrachter in seinen Bann, und solange er sich in seinem Inneren bewegt, gehört er einer Gemeinschaft an. von hier

oder wie die Welt berichtet:

Der britische Künstler spielt hier unter anderem mit den Begriff des „Eruvs“, jenem Markierungsverfahren, mit dem jüdisch orthodoxe Gemeinschaften ihren privaten Raum mithilfe von gespannten Schnüren symbolisch ausweiten, damit sie am Sabbat dort auch Gegenstände mit sich tragen dürfen. Da Wallinger für seine Arbeit das Einverständnis der Hausbesitzer brauchte, um seine Haken in die Wände zu dübeln, waren noch nie so viele Einwohner gezwungen, sich direkt mit einem Kunstprojekt auseinanderzusetzten. von hier

Nur, die Frage sei erlaubt, was soll das eigentlich? Auf was will er damit ansprechen, was thematisieren? Wird die Gemeinde Münster den Eruv übernehmen und liegt sie überhaupt innerhalb des Eruvs? Warum verläuft er über einem Gewässer? Fragen über Fragen…