DER SPIEGEL Wieder wollen die SPIEGEL-Macher mit dem Themenkomplex Metaphysik polarisieren und greifen wieder schön daneben. Im Dezember noch kam G-tt aus Ägypten (siehe hier) und verdrehte Thesen und Meinungen von Prof. Jan Assmann in einer Art und Weise, die das Judentum als dunkelste aller Kulte erschienen lies nun ist er „an allem Schuld” und da berichtet er offenbar von Atheisten, die G-tt die Schuld für alles geben. Wie? Sagt der Wikipediaeintrag denn nicht: „Atheismus steht einesteils für den Nichtglauben an die Existenz göttlicher Wesen und andernteils für den Glauben an die Nichtexistenz göttlicher Wesen.”? Ist also etwas schwierig, mit jemandem zu hadern, an dessen Existenz man nicht glaubt… Zudem heißt es im Untertitel „Der Kreuzzug der neuen Atheisten”. Schön aus dem Wortfeld entnommen, aber etwas daneben gezielt, denn befassen sich Kreuzzüge nicht eher mit der, sagen wir mal, Verbreitung und der Befreiung des heiligen Landes aus den Händen der Nichtchristen?Dicke semantische Patzer also auf dem Cover also, auf dem auch das Tor von Auschwitz nicht fehlen darf. Torsten Dewi vom Wortvogel-Blog hat sich dessen auch schon angenommen und das kurz (wohl auch aus atheistischer Sicht) beurteilt:

Leider sind solche sprachlichen Verzerrungen im Sinne der Theisten, Sprüchlein wie “beten am Altar der Wissenschaft” eignen sich dazu, die Ratio auf den Stand eines bestenfalls gleichwertigen Alternativ-Glaubens zu reduzieren. Gäbe es G-tt, so wäre das Leid der Welt ihm kaum anzulasten - “Schuld” (wenn man einen so vorbelasteten Begriff verwenden will) geben die Atheisten den Fundamentalisten, den Einpeitschern der jeweiligen Religionen, den skrupellosen Kriegsgewinnlern der spirituellen Konflikte. G-tt wäre im schlimmsten Falle nicht “schuld”, sondern bekäme eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung. von hier

Vielleicht sollte sich das _Nachrichten_magazin verstärkt den Nachrichten zuwenden und etwas aktuelles auf den Titel bringen… Ach ja, auf Seite 112 der aktuellen Ausgabe gibt es einen Artikel namens „Israels vermeintlicher Sieg im Sechs-Tage-Krieg”, den ich bisher aber nichtmal überfliegen konnte.