Darfurflüchtlinge gibt es offensichtlich auch in Israel. Einige von ihnen sitzen in israelischen Gefängnissen, Rabbiner Dov Lior aus Kirjat Arba (ist hier schon einmal unangenehm aufgefallen) hat nämlich dafür sorgen wollen, dass die Flüchtlinge nicht in Israel bleiben (während große Teile der Gemeinden auf genau diesen Genozid hinweisen und dagegen angehen wollen) sollen:
Israel must not allow Darfur refugees into its territory or enable them to stay in the country, Kiryat Arba’s rabbi Dov Lior said in a halachic ruling published on Arutz Sehva’s website Wednesday. “We are not currently in a state of peace. We are in a state of war, surrounded by enemies, and we don’t know whether tomorrow they (the refugees) will join those who hate us,” Rabbi Lior said. “Therefore, the State of Israel must not allow such a thing.” von hier
Der frühere Oberrabbiner Jisrael Lau sprach sich dagegen, im Geiste der Torah, für ein Bleiberecht der Flüchtlinge aus:
Former Chief Rabbi Yisrael Lau appealed to Prime Minister Ehud Olmert on the eve of Shavuot to release the Sudanese refugees held in Israeli jails. In a letter, Rabbi Lau urged Olmert to grant the Sudanese refugee status, once they undergo the standard security checks. “We, the members of the Jewish people, who suffered from persecutions and the world’s indifference to our fate when we came to Israel as refugees, cannot allow ourselves to ignore the suffering and distress of other nations the Torah orders us to love the foreigner,” the rabbi wrote. von hier
Strömungübergreifend setzen sich Jüdinnen und Juden für die Sache Darfur ein, weil sie nicht die Öffentlichkeit und Hilfe erhält, die dieser tragischen Angelegenheit zustünde. Ein Beispiel für orthodoxes Engagement ist hier zu lesen und für Reformengagement hier. Rabbiner Lau erinnert mit seiner Einmischung daran, dass Judentum kein Selbstzweck hat, sondern durchaus die Aufgabe, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wir vergessen das oft, weil wir hierzulande sehr viel mit Aufbauarbeit zu tun haben und der Schaffung einer vernünftigen Infrastruktur. Soziales und gesellschaftliches Engagement gehören jedoch eindeutig auch in den Bereich Judentum und deshalb dürfen wir nicht dabeistehen, wenn das Blut unseres Nebenmenschen vergossen wird, wie es die Torah ausdrückt (Leviticus 19:16).