Die Nacht bei Abdullah

Jörg Lau schreibt in seinem Blog über den Vorsitzenden der britischen Konservativen David Cameron. Dieser hat zwei Tage bei einer muslimischen Familie in Birmingham verbracht und darüber natürlich auch gebloggt (hier) und sich eigentlich begeistert gezeigt:

Breakfast with the family, before taking the children to school. Here’s the interesting part – his three Muslim children go to a local faith school – a Jewish faith school. King David Primary school, which is massively oversubscribed, has a mixed roll with some 60 per cent of pupils from Muslim families, around a third from Birmingham’s Jewish community and the rest a mixture of Christians and Sikhs. The day starts with some prayers in Hebrew, led by the head of Jewish religious studies. von hier

Offenbar schätzt man die Disziplin und den Lehrwillen jüdischer Schulen:

My obvious question to Abdullah – why do you, a practising Muslim, send your kids to a Jewish school? – does not get just the obvious answer: good discipline and good results. On top of that, the very fact that the school has a faith and a strong ethos is seen, at least by Abdullah and his family, as a positive advantage. von hier

Cameron ist begeistert von der Werteorientiertheit der muslimischen Familie und der jüdischen Schule, weil diese Werte in der Spaß/Hurra und Überflußgesellschaft Westeuropas immer mehr aufgeweicht werden. Diese Wertorientierung kann natürlich auch zu sehr rückwärts orientiert sein, das merken Kommentatoren in Jörg Laus Blog überhaupt nicht durch die Blume an. Jedoch: Es besteht durchaus eine Bedarf nach Werteorientierung der aber nur sehr unzureichend gedeckt wird. Wer ihn gerne und entgegenkommend deckt, das sind die Vertreter sehr sehr sehr konservativ ausgerichteter Weltanschauungen…

Von Chajm

Chajm Guski ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken

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