Erst vor wenigen Tagen warf ich hier die Frage auf, ob die Reform in Rußland versagt hat (Artikel hier). Übersehen habe ich dabei eine Erfolgsmeldung aus Polen. Dort hat die Reform Erfolg!

“There’s been a tremendous resurgence of (Progressive) Jewish life,” said Rabbi Joel Oseran, vice president of international development with the World Union for Progressive Judaism in Jerusalem. “We see young people searching for Jewish meaning, people who have come anew to their own Jewish identities. And Poland is the best example of that.” von hier

Trotz der Erfolgsmeldung habe ich den Verdacht, der Artikel unterstellt dem Reformjudentum, es nehme es ganz und gar nicht eng mit den Pfeilern jüdischen Lebens. Das versalzt den Artikel ein wenig:

It is tricky to live an Orthodox life in this staunchly Roman Catholic country of 38 million, where there are perhaps 30,000 Jews, according to some estimates. Pork sausages and other non-kosher foods crown most menus. There’s only one kosher butcher in the entire country, in Bialystok, 110 miles northeast of Warsaw. […] Unlike the Orthodox, Reform Jews travel on the Sabbath, sit with the opposite sex during services and don’t necessarily adhere to all dietary laws. von hier

Das scheint mir nicht der einzige Grund zu sein. Vielleicht sind hier die Verantwortlichen um ein großes Maß involvierter und treiben die Projekte mit großer Kraft voran. So entdecken viele junge Polen ihr Judentum erst gerade (siehe auch diesen Beitrag) und in dieser Phase scheint es dort Ansprechpartner zu geben. So jedenfalls meine Vermutung. Der Artikel sagt sonst nicht viel über die Arbeit der polnischen Reform, nur, dass sie erfolgreich ist ;-)