Als bekannt wurde, dass die Jüdische Gemeinde Potsdam eine neue Synagoge plane, meldete sich umgehend und öffentlich der Zentralratsgeneralsekretär Stephan Kramer zu Wort (siehe auch: Potsdam mit neuer Synagoge oder ohne?) und bezweifelte, dass die Gemeinde überhaupt eine Synagoge brauche. Übrigens wurde das auch in der Diskussion zu Potsdam mit neuer Synagoge oder ohne? diskutiert. Die Kritik war jedoch etwas vorschnell, denn offenbar teilt zumindest die Zentralratsvorsitzende den Standpunkt Kramers nicht. „Freue mich über jede Synaoge” titel die Märkische Allgemeine heute und zum ersten Mal scheint es so, als puste der Gegenwind nun auch Stephan Kramer ins Gesicht:

Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, geht in der Frage des Potsdamer Synagogenneubaus auf Distanz zu ihrem Generalsekretär Stephan J. Kramer. Dieser hatte das Projekt kürzlich als “Verhöhnung” der finanzschwachen jüdischen Gemeinden im übrigen Land Brandenburg bezeichnet. “Ich freue mich über jede Synagoge und jede jüdische Einrichtung, die neu entsteht. Damit diese mit Leben erfüllt werden können, müssen zunächst die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden”, sagte Knobloch nun gegenüber dieser Zeitung. Der Bauverein Neue Synagoge Potsdam will den Bau durch Spenden finanzieren. von hier

Es ist wie immer: Der Ton macht die Musik. Es ist tatsächlich nötig, abzuwägen, wie man vorhandene finanzielle Mittel nutzt, um jüdisches Leben aufzubauen. Man kann schlecht gegen einen Neubau argumentieren, wenn anderswo eine ebenso große Gemeinde, eine Synagoge eröffnet…