den neuen Film von Dani Levy über Hitler, gespielt von Helge Schneider. Ein Film, der vor allem eine Antwort auf „Der Untergang” ist, wie er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung verriet.

Harald Martenstein hat den Film für die ZEIT gesehen und meint, in der Popkultur, sei der Führer schon längst eine Witzfigur.

Der Regisseur Dani Levy hat eine Komödie über Adolf Hitler gedreht. Dani Levy ist in der Schweiz aufgewachsen, und zwar als Jude, eine Tatsache, die beim Thema Hitler vermutlich nicht länger als zehn Zeilen unerwähnt bleiben sollte. Davor hatte Levy Alles auf Zucker! gemacht, wo es ums Jüdischsein im heutigen Deutschland geht. Die Komödie heißt: Mein Führer. Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler. Den Führer spielt der Komiker Helge Schneider. Es könnten aber auch ohne Weiteres Harald Schmidt, Fritz Wepper oder sogar Sabine Christiansen sein, denn Schneider ist unter einer dicken Maske und einer künstlichen Nase verborgen. So weit man es unter diesen Umständen beurteilen kann, spielt Helge Schneider seinen Hitler gut, aber natürlich nicht ganz so gut wie Bruno Ganz in Der Untergang oder wie Armin Müller-Stahl. Früher wollte jeder ältere, berühmte Schauspieler den Lear geben, heute scheint es stattdessen der Hitler zu sein. von hier

Wenn der Film dann tatsächlich im Kino läuft, werden wir mehr wissen und vor allem, ob man Levy allen Ernstes einen Hitler-Versteher nennen kann (wie Martenstein das in seinem Artikel tut). Der Fuchsbau stolperte darüber, dass Helge den Film selber nicht mehr mag:

„Beim Schnitt ist die Aussage der Geschichte im Nachhinein verändert worden. Jetzt gefällt mir der Film nicht mehr (..) Ich bin davon nicht mehr überzeugt, kann über Hitler nicht mehr lachen.” von hier

Derlei Filme und Kunstprojekte sind eigentlich immer dazu verurteilt, ihrem Ziel nicht Recht zu werden: Mal gehen sie zu sakrosankt mit der Materie um, mal ist die bewußte sog. Entabuisierung zu viel des Guten. Den richtigen Pfad zu finden, ist nur wenigen gelungen. Eine gute Aufarbeitung dieser Schreckensfigur, hat Serdar Somuncu (Video) geliefert. Er las vier Jahre lang in ganz Deutschland (1.500 Auftritte vor mehr als 250.000 Menschen) aus „Mein Kampf” vor und offenbarte das Absurde und Kranke hinter den Ideen Hitlers, ohne sich dabei in irgendeiner Art und Weise über die Opfer lustig zu machen oder zu verharmlosen:

„Wir müssen souveräner bleiben und auch nicht immer gleich fürchterlich erschrecken, wenn jemand Heil Hitler ruft”, sagt Somuncu. Es sei wichtig „sich wachen und analytischen Verstandes mit Gedachtem, Ausgesprochenen, Aufgeschriebenen auseinander zu setzen, ohne gleich völlig paralysiert zu sein” von hier

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