… gibt es jetzt online, nämlich auf wikisource. Den Tipp gab es unter diesem älteren Eintrag von ap (Vielen Dank dafür!). Das ist jedoch so interessant, dass es nicht untergehen sollte und deshalb sei hier also nochmals auf diesen interessanten Text hingewiesen, der von Bertha Pappenheim übertragen worden ist.

Im Jahre 1691 beginne ich dieses zu schreiben, aus vielen Sorgen und Nöten und Herzeleid, wie weiter folgen wird. G-tt aber erfreue uns so lange Zeit, als er uns plagte, und schicke unseren Messias und Erlöser bald. Amen. Alles, was G-tt – gelobt sei er. – erschaffen hat, hat er nur zu seiner Ehre erschaffen und »die Welt wird mit Barmherzigkeit erbaut werden«. Wir wissen, daß G-tt – gelobt sei er und gelobt sein Name – alles erschaffen und getan aus eitel Gnade und Barmherzigkeit, denn der Herr – gelobt sei er – hat keines seiner Geschöpfe nötig. Aber da der Gepriesene vielerlei erschaffen hat, ist alles zu seiner großen Ehre, und er hat alles mit Gnade und Barmherzigkeit erschaffen, daß es uns sündigen Menschen alles zu nutzen kommt. Denn alles, was erschaffen ist, kommt uns Menschen zu nutzen, auch das, was wir Menschen schon nicht begreifen oder betrachten können. Aber es ist so, wie König David gefragt hat, wozu ein Narr und eine Wespe und eine Spinne ist erschaffen worden, denn ihm hat gedeucht, wem zu nutzen kommen die dreierlei auf die Welt. Aber er ist endlich gewahr worden, daß alle dreierlei ihm selber sind zu nutz gekommen und ihm, nächst G-tt, sein Leben erhalten haben, wie es im Buche der Könige beschrieben ist. Wer es wissen will, kann es in den 24 Büchern nachlesen. Nun ist auch bekannt, wieviel Trübsal, Elend und Widerwärtigkeiten wir sündige Menschen in dieser vergänglichen Welt haben. ganzer Text auf wikisource