Dieser Post ist in gewisser Weise (leider) eine Aktualisierung des Beitrages „Stellvertreterkrieg”. Dort wurde in den Kommentaren auf einen aktuellen Artikel auf SPIEGEL-online aufmerksam gemacht. „Jüdische Schüler fliehen vor Nazis und aggressiven Muslimen” heißt er unb beschreibt die Situation in den Schulen der Hauptstadt recht schonungslos:

Die Vorfälle in Kreuzberg sind besonders drastisch, doch keine Ausnahme: Der Berliner Senat listet in seiner Studie “Gewaltsignale an Berliner Schulen 2004/2005” unter dem Stichwort “(Rechts-)Extremismus” 62 gemeldete Vorfälle auf, ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr, in dem nur 39 Fälle gemeldet wurden. Unter der Kategorie fasst der Senat “antisemitisch, rassistisch/fremdenfeindlich, rechtsextrem, volksverhetzend oder fundamentalisch/islamistisch motivierte Äußerungen” von Kindern und Jugendlichen zusammen. Ein Schüler einer Hauptschule im Bezirk Steglitz-Zehlendorf sagte im Unterricht: “Juden müssen alle vergast werden.” In Friedrichshain-Kreuzberg sperrten Schüler einen Mitschülern mit den Worten “Jetzt drehen wir den Gashahn auf” in den Chemieraum ein. Ein ausländischer Grundschüler beleidigte in Treptow-Köpenick seine Lehrerin mit den Worten “Jude, Hexe, Seekuh”. Als in Friedrichshain-Kreuzberg eine pädagogische Mitarbeiterin einen Streit zwischen Schülern schlichten wollte, bekam er entgegen geschleudert: “Verpiss dich, Jude.”

Ein weiteres Phänomen, über das hier schon mehrfach berichtet wurde, erwähnt der Spiegel-Artikel:

“Das Wort ‘Jude’ wird von Schülern zunehmend abfällig benutzt, und auf der Hitliste der Schimpfwörter ist es weit nach oben geklettert”, berichtet Peter Wagenknecht vom Projekt “Bildungsbausteine gegen Antisemitismus” in Kreuzberg. Wagenknecht und seine Mitstreiter klären, derzeit noch mit Bundesmitteln gefördert, in Workshops und Schulbesuchen Jugendliche über Antisemitismus auf. von hier

All diese Einzelheiten lassen die Darstellung der Schulleiterin aus dem „Stellvertreterkrieg” Artikel noch armseliger erscheinen, weil offensichtlich wird, wie sehr die Tatsachen verdrängt werden.