Nur wenige (aber aufgeregte) Sätze über die rezente Raubkunstberichterstattung: Hat der Dieb eine moralische Verpflichtung seinem Diebesgut gegenüber? Oder der Hehler? So kommt es einem vor, wenn man dieDiksu Diskussion um die sogenannte Raubkunst verfolgt. Die Sachverhalte sind eigentlich einfach: Die Nazis enteigneten jüdische Familien, arisierten ihren Besitz. In der Nachkriegszeit finden wir die Gemälde, Bilder und andere Kunstgegenstände in Museen und Galerien. Später wurde in der Washingtoner Erklärung festgelegt, dass eine Rückgabe der geraubten Kunstwerke durchaus erstrebenswert sei. Das passiert nun allmählich. Die Bilder gelangten nun zu ihren rechtmäßigen Besitzern. Und: Oh Grauß! Einige Besitzer veräusserten die Kunstgegenstände auf Auktionen. Nun kommt Hast in den Kunstmarkt:

Transparenter, koordinierter und nachvollziehbarer" soll die Rückgabe von Kunstwerken künftig sein. Darauf verständigte sich Kulturstaatsminister Bernd Neumann mit Museumsdirektoren und Kunstexperten. Eine Arbeitsgruppe soll die derzeitigen Handhabungsregeln “im Hinblick auf ihre friedensstiftende Wirkung und auf ihre Praktikabilität” überprüfen. Spiegel online

Im Falle von Ernst Ludwig Kirchners „Straßenszene, Berlin“ aus dem Jahr 1913, sprach der Freundschaftskreis des Museums sogar von Verschenkung des Bilds(siehe auch hier) und damit meinten sie nicht die Enteignung durch die Nazis. Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über derlei Vorgänge war oft von den „heutigen jüdischen Besitzern” zu hören, die die Bilder „so schnell wie möglich zu Geld machen wollen”. Ist es 1.) nicht so, dass ich als Besitzer einer Sache damit machen kann, was ich für richtig halte und 2.) der geldgierige Jude wieder in den Köpfen der Menschen unterwegs ist?