Die israelische Orthodoxie sieht ihre Pfründe schwinden, deshalb (vgl. Rabbi Lior sagt Nein zu Klal Jisrael) kommt der sefardische Oberrabbiner Shlmoh Amar nun mit einem neuen Vorschlag um die Ecke - wie die Jerusalem Post berichtete, strebt er eine Änderung des Rückkehrgesetzes an. So soll es so modifiziert werden, dass ausländische Übertritte nicht mehr in der Form anerkannt werden, dass mit ihnen die israelische Staatsbürgerschaft erlangt werden kann.

“We don’t want a situation where the Law of Return and the rights that it grants are being used indiscriminately,” Amar said. “[The proposal] relates to the conversion aspect of the Law of Return, and to those who convert. They are able to come as citizens through other laws, and that is fine. They can come and request citizenship. There are a lot of people that do this, and of course they will be considered.” Jerusalem Post

In dem Artikel wird weiter berichtet, der Oberrabbiner habe behauptet, den Vorschlag an das Büro des Premierministers übergeben zu haben. Dort wisse man allerdings nichts über diesen Vorschlag.

“This draft legislation proposes… that conversions - Orthodox, Conservative or Reform - will no longer give the convert an automatic right to citizenship. Rather, the convert will be allowed to naturalize in accordance with objective criteria of citizenship.” According to sources close to the Justice Ministry, both Attorney-General Menahem Mazuz and the deputy attorney-general for legislation, Yehoshua Schoffman, oppose the proposed legislation. They reportedly are critical of the fact that converts who converted years ago for purely religious reasons would also be denied citizenship.

Ein möglicher (wahrer) Grund für diese Aktion könnte sein, dass die Orthodoxie ihre Muskeln spielen lassen will und ihre Wichtigkeit für den Staat (und im Staat) Israel untermauern will, während auf der anderen Seite das Reformjudentum langsam an Boden gewinnt. Derzeit gibt es 21 progressive Synagogen in Israel und etwa 33 konservative (Masorti) Synagogen mit etwa 50000 Mitgliedern. Da (größtenteils in den USA) 75% aller Menschen, die überhaupt Synagogengemeinden angehören, zu einer nicht-orthodoxen Synagoge gehören, müssen nun natürlich die Claims abgesteckt werden. So gehören folglich natürlich auch viele übergetretene Jüdinnen und Juden zu diesen Gemeinschaften und einige planen natürlich auch die Alijah. Der „Kampf” geht in eine weitere Runde - auf der anderen Seite verlangt Amar nach einer gesetzlichen (nicht religiösen?) Regelung der Staatsbürgerschaft (vielleicht schafft er es hier den Jüdische Mutter Passus einzubauen), die sich eventuell später gegen ihn wenden könnte, denn wer garantiert schon, dass das Gesetz in seinem Sinne umgesetzt werden würde. :update: Ein Artikel auch auf den Seiten von Haaretz