Natürlich wissen wir, wer Evelyn Hecht Galinski ist, nämlich Tochter des verdienten ehemaligen Zentralratsvorsitzenden Heinz Galinski, ehemalige Waldorfschülerin und selbsternannte Kritikerin des Zentralrats.

Schon 2002 schrieb sie in einem Leserbrief an den STERN: Deshalb stört mich die Intoleranz des heutigen Zentralrats. Er betrachtet sich als die diplomatische Vertretung Israels in Deutschland und als Sprachrohr der Scharon-Regierung. Ich als Jüdin sage: Israels Besatzungs- und Siedlungspolitik ist unerträglicher und verabscheuungswürdiger Staatsterror. Stern 52, 2002

Vermutlich hat sie einen Musterbrief zuhause, denn 2005 schreibt sie an einen gewissen Arne Hoffmann:

„Dieser Zentralrat tritt als diplomatische Vertretung Israels in Deutschland auf und als Sprachrohr der israelischen Botschaft. Etwas mehr kritische Hinterfragung wäre auch in Deutschland wünschenswert.

Im August 2006 dann ein erneuter Leserbrief im Stern:

Ich schäme mich als deutsche Jüdin für die Taten Israels ! Gezielte Tötungen, Erniedrigung der palästinensischen Bevölkerung, Landenteignung, Zerstörung der Infrastruktur, Grenzschikanen, Mauerbau, Häuserspregungen, Bomben auf UN-Beobachter…Und als Trumpfkarte: Jede Kritik an Israel ist Antisemitismus. 30 Jahre verlorene Zeit, längst hätten Verhandlungen auf gleicher Augenhöhe, die Rückgabe der Golan-Höhen an Syrien und ein echter Stopp des Siedlungsbaues zu Frieden führen können. Daher auch die jetzige (gewollte?) Situation.

Die Jüdische Allgemeine wird dann auch schon mal von ihr aufs Korn genommen, im Jahr 2000 schreibt sie:

Nach der Lektüre des Artikels “Waldorfunterricht “rassistisch geprägt”?” vom 30. März bin ich entsetzt darüber, welche Fanatiker in der Jüdischen Allgemeinen schreiben dürfen. Von meinem Vater Heinz Galinski, dem ehemaligen Zentralratsvorsitzenden, habe ich gelernt, so etwas nicht hinzunehmen.

In ihrem neuesten Interview mit dem Deutschlandfunk (die Zeit gibt es auch wieder) wiederholt sie ihre These.

Weil es für mich besonders unerträglich ist und auch für viele meiner jüdischen Mitstreiter, dass sich der Zentralrat zum wiederholten Male als Sprachrohr der israelischen Regierung in Deutschland versteht, anstatt sich um die sozialen Belange der Gemeindemitglieder in den jüdischen Gemeinden in Deutschland zu kümmern.

Mit dieser Haltung lieferte sie natürlich all denen, die es immer gewußt haben eine Steilvorlage und zieht sich selber aus der Affäre indem sie postuliert die Juden seien selber Schuld am Antisemitismus. Die Art der Kritik des Zentralrats ist diskussionswürdig, aber solche Reflexe abzuarbeiten könnte pathologisch sein. Wer ist eigentlich Frau Hecht-Galinski, außer „Tochter von…” - wo ist ihr Beitrag für das Judentum in Deutschland, wo ist ihr Beitrag für eine vernünftige und offene Diskussion?