Ich danke Elisabeth für den Hinweis auf den Text! Gestern (26. August 2006) veröffentliche die Neue Zürcher Zeitung einen Text von György Konrád zum Libanonkrieg, der auch noch einmal die wichtigsten Punkte liegen, die von vielen Gutmeinern gerne mal ausgeblendet werden:

Daraus folgt, dass die Propaganda des islamistischen Jihad nicht erfolglos ist. Die Raketen mit Menschenleibern zu umgeben und die Getöteten, die Trümmer, die Trauernden, die Wehklagenden, die Bilder echten Schmerzes zu zeigen, all das ist imstande, den sensiblen Zuschauer, für den die Politik nur Worte sind, die Leichname dagegen Wirklichkeit, gegen Israel einzunehmen. Worte und Ideen heizen auch diese neue Expansion an. Statt einer Ideologie ist jetzt wieder die Religion das Motiv zum Morden, und der bedrohte Westen hat in Israel eine wunderbare Ersatzzielscheibe gewonnen. Europa hat die Juden um die Zeit des Zweiten Weltkriegs verstossen und einem Teil von ihnen angeboten, heimzukehren ins Heilige Land, jedenfalls weg von hier. Und jetzt sehen die braven Europäer, dass sich die Kinder und Enkel der Juden aus dem Nahen Osten nicht auch vertreiben lassen. Das verblüfft sie derart, dass sie jedenfalls für die Araber Partei ergreifen und gegen die Israeli Stellung beziehen. Den ermordeten Juden steht ein Denkmal zu, doch die am Leben gebliebenen sollen nicht zurückschiessen und auf einen Sieg verzichten. Das professionelle Opfer darf bestimmungsgemäss nie siegen.

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