Einige regelmässige Leser werden es bereits bemerkt haben: Hier gab es seit knapp zwei Wochen keine neuen Einträge, obwohl doch soviel passierte! Dank dennoch an die fleissigen Kommentatoren hier, die auch mal aktuelle Aufrufe gepostet haben. Kurz vor Abreise habe ich gesehen, dass die israelische Aktion im Libanon zahlreiche neue Leser zu talmud.de bringt. Die meisten von denen steuerten zielstrebig die Kontaktseite an und sandten von dort aus ihre Botschaften an das Judentum im Allgemeinen für das die talmud.de Autoren offenbar Stellvertreter sind. Die meisten Wörter in diesen Mails entnahmen die Autoren und Autorinnen dem Bereich der Sexualität und bastelten daraus kreative Beleidigungen dem Judentum im Allgemeinen, dem deutschen Judentum gegenüber (oft war die Rede davon, dass bestimmte historische Figuren ihre Aufgabe ja leider nicht zu Ende führen konnten, also das übliche) und natürlich gegen Israel. Die meisten Mails landeten dann natürlich im Papierkorb und die neuen blieben während meiner Abwesenheit völlig ungelesen.

Während ich diesen Blick View from pool am ersten Abend von der Poolbar aus genoss, klingelte auch mein Mobiltelefon und eine Dame mit norddeutschem Akzent und leichtem arabischen Einschlag (Nummer wurde angezeigt) teilte mir mit, sie habe meine Nummer aus dem Internet und sie riefe nur an um mir mitzuteilen, dass sie das „sehr schlecht” fände, dass wir in den Libanon einmarschiert sind. Ich war in bester Urlaubsstimmung und antwortete dementsprechend sie habe sich sicher verwählt und ich sei gerade erst angreist, aber nicht in den Libanon. Sie war eher unzufrieden über diese Antwort, formulierte noch einige Beleidigungen und begann zu schreien. Ich wünschte einen schönen Tag und setzte mich wieder dem feinen Seewind aus.

Aber nicht nur durch diverse Anrufe uns sms blieb der Libanon und die Hiszbollah präsent und ich war froh, dass nicht über das deutsche Fernsehen tun zu müssen. CNN, Newsweek und Times waren also meine vorwiegenden Informationsquellen in dieser Zeit und demnächst werde ich auch hier wieder die Medien diesbezüglich kommentieren.

The Der „Baal haBlog” im Urlaub (in Bulgarien übrigens)

In diesem Jahr war also kein libanesisch-israelisches schwules Volleyballturnier am Strand zu erwarten, wie im Vorjahr passiert. Für den Urlaub galt das Sartre-Zitat „Die Hölle, das sind die anderen”. Zu 95% konnte man entspannen. Die kleinen 5% Ärger wurden fast ausschließlich durch Mitreisende verursacht denen offenbar wichtige soziale Fähigkeiten fehlten. Aufenthalte im Speisesaal waren eine interssante Studie des Publikums. Kinder die Pommes mit den Händen nahmen, Kuchen direkt vom Kuchenbuffet gegessen haben, Schöpflöffel abgeleckt haben oder Essen zurückschütteten waren keine Einzelfälle. Gleiches für die Getränkeautomaten im Speisesaal, diese standen regelmässig unter Wasser, weil die Kinder sich die Wasser- und Orangensafttanks als Spielplatz ausgesucht hatten. Einige Personen rutschten dort auch aus. Unvergesslich bleibt mir, dass ein Kind offenbar keine Unterwäsche trug und trotz seines Alters (etwa 4) mitten in den Speisesaal kotete ohne das die Eltern intervenierten. Der Pool war natürlich bereits um 07:30 Uhr mit Handtüchern gut gesichert. Dort warteten die meisten Gäste auf die magische 11 Uhr (Beginn der All-Inclusive Zeit) um sich das erste Allinclusive-Bier des Tages zu holen. Wohl deshalb folgten nicht viele Gäste den Aufforderungen eines Animationsteams, sich sportlichen Aktivitäten anzuschliessen. Es war ohnehin besser, sich am Strand aufzuhalten…

Ship-restaurant and hotel

Leider und unvermeidbarer Weise bin ich wieder in der Realität angekommen und der Urlaub ist zu Ende. So wie die Kariere dieser Kindereisenbahnwaggons:

Rollercoaster career in Sveti Konstantin