Eigentlich müsste man das auf Deutschland übertragen, um es wirklich zu verstehen: Dann hätte, sagen wir mal einfach, die CDU einen „bewaffneten Arm” der nicht direkt unter dem Einfluß von Angela Merkel steht, sondern vom derzeitigen Papst. So wie die Hamas aus dem Ausland offenbar andere Interessen vertritt als die in Gaza, in Damaskus sieht die Realität anders aus, als in den Straßen von Gaza. Die Vorstellung, dass eine politische Partei innerhalb eines demokratischen Systems einen „bewaffneten Flügel” unterhält, ist schon absurd. Absurder ist, dass dieser durch seine Handlungen massiven Einfluß auf die Mutterpartei nehmen kann. So bombt der eine Teil der Hamas den anderen vom Verhandlungstisch - der Beschuss mit Kassam-Raketen ist ja kein singuläres Ereignis, sondern findet jeden Tag in nicht unerheblicher Zahl statt. Diese Kassam-Brigaden versuchten nun durch gezieltere Aktionen die Stimmung zu ihren Gunsten aufzuheizen. Die Entführung von Gilad Schalit ist ein Element dieses Plans. Die utopische Forderungen zur Freilassung von Gilad Schalit erwecken nicht den Eindruck, dass man es ernst meint, sondern nur Öl ins Feuer gießen will und die eigentlichen und ersten Opfer dieser „Politik” sind die Bürger von Gaza selber. Dennoch hat sich Israel wieder in den Sumpf von Gaza ziehen lassen, obwohl die Aufgabe der Siedlungen auf dem Gebiet des Gaza-Streifens ein guter und wichtiger Schritt war. Die Schaffung einer Sicherheitszone wird das Problem der Kassam-Raketen nicht bereinigen, einige Leser erinnern sich vielleicht an die Sicherheitszone zum Libanon… Das eigentliche Problem sind also die ferngesteuerten Störer in dem Prozess, ohne sie, könnte Israel schon längst an einem Auszug aus der Westbank arbeiten