Der Artikel (For the sake of righteous women) erschien schon am 5. Mai in der Jerusalem Post und dennoch möchte ich heute kurz darauf hinweisen:

While some in the Orthodox community cling to traditional positions, the boldest steps toward change and equality are being taken in Israel, often initiated and supported by Anglo immigrants. In some synagogues, especially in Jerusalem, it is no longer unusual to see a group of women reading from the Torah scroll in a separate room or men and women divided by a flimsy, largely symbolic separation-curtain as they pray. In Israel, women regularly appear as religious “lawyers” in the state-controlled religious courts, a position once reserved for men. A program opened last year in Jerusalem to train Orthodox women as “respondents” to deal with basic questions of religious law and sexuality - positions once considered the sole province of male rabbis. … The Orthodox movement has held out. Mimi Feigelson, a student of Rabbi Shlomo Carlebach, was ordained by a panel of three rabbis after her teacher’s death. Feigelson, however, declines to use the title “rabbi,” out of respect, she says, for the current social structure of Orthodoxy. Eveline Goodman-Thau was ordained in October 2000 by Rabbi Jonathan Chipman, but she, too, has minimized her role in religious affairs.

Übrigens ist mir Eveline Goodman-Thau eher aus Unionsliberalen Veranstaltungen und Kontexten bekannt und weniger aus orthodoxen - das könnte natürlich auch daran liegen, dass die hiesige Orthodoxie sowieso etwas speziell ist. Übrigens hat talmud.de schon 2001 in diesem Artikel schon darüber berichtet:

Haviva Ner David, eine 32jährige orthodoxe Frau mit vier Kindern, Doktorandin der Universität Bar Ilan, will Rabbiner werden. Wäre Ner David reformjüdisch oder konservativ, würde sie keinerlei besonderes Aufsehen erregen. Aber Ner David ist eine orthodoxe Frau, Tochter einer orthodoxen Familie. Sie hegt keine Absicht, sich der liberalen Strömung zuzuwenden, die ihre feministischen Ideen mit Verständnis annehmen würde. Und was noch mehr überrascht: Sie fand einen orthodoxen Rabbiner, Ariyeh Strikovski, ein Mann des rabbinischen Establishments, der sie anleitet als sei sie ein Mann, seitdem sie vor sechs Jahren aus den USA nach Israel einwanderte, um ihr Rabbinerdiplom auf den Weg zu bringen. Aber warum tut sie sich diese Sorgen an? “Ich will Rabbiner werden, und es gehört sich nicht, mir dies vorzuenthalten”, sagt sie. “Es gibt keinen halakhischen Grund, daß eine Frau kein Rabbiner werden darf. Ich bin Teil von etwas größerem in der orthodoxen Welt - Frauen, die Frustration empfinden und die gleichberechtigter sein wollen. Das erzürnt Menschen, aber es gibt keine Auslese. Manchmal muß man Menschen erzürnen, um vorwärts zu kommen und eine Änderung zu erreichen.”

Schmulik, der Vorbeter meiner Heimatgemeinde hat die hiesige orthodoxe Einstellung einmal sehr konzis aus seiner eigenen Sicht zusammengefasst:

„Eine Frau kann kein Rabbiner sein, weil äh - äh weil - von einer Frau lass ich mir gar nix sagen”