Ja - auch dieser Eintrag beschäftigt sich mit der Synagoge Pulheim-Stommeln. Die taz meldet sich zu Wort und feiert den Pressesprecher der Evangelischen Kirche Köln Günter A. Menne:

Die Aktion sei “ein mutiger Entwurf, einem hoffnungslos übersättigten Publikum das Hässliche, das Böse, das Grauen der Schoah ästhetisch nahe zu bringen”, sagte Günter Menne, der Sprecher der Evangelischen Kirche in Köln - und dürfte damit zu den wenigen Menschen gehören, die verstehen, worum es dem Konzeptkünstler wirklich geht: einen Ort unbegehbar zu machen, weil er “vorübergehend an den Tod vermietet” worden ist, wie Daniel Kothenschulte in der Frankfurter Rundschau schrieb. Ästhetisch und leicht konsumierbar muss eine solche Kunst allerdings nicht sein. Dafür gibt es ja immer noch Guido Knopp.

Nachdem nun schon länger bekannt ist, das Überlebende der Schoah, deren Nachkommen und überhaupt Menschen mit gesundem Menschenverstand sich gegen die Aktion ausgesprochen haben, legt man hier nochmal nach und feiert das rücksichtslose Gutmenschentum. „… das Grauen ästhetisch nahebringen” - ästhetitisches Grauen? Wie? Herrn Kothenschulte möchte ich von hier aus zurufen, dass lange genug das ganze Land „an den Tod vermietet worden ist”. Spannend, das der Autor des Artikels Michael Aust schreibt, dass alle Kritiker das Projekt nicht verstanden haben. Banalisierer in Aktion eben…