Heute, am Morgen, ist der Grundstein für die neue Synagoge der Gemeinde gelegt worden. Zugegen war das übliche „Grundsteinlegeteam” bestehend aus Dr. hc. Paul Spiegel (den seine Arbeit offenbar schnell altern lässt) und Ilan Mor, Gesandter der israelischen Botschaft (der in seiner Rede an die Ermdordung von Jitzchak Rabin (????) erinnerte. Dr. Jürgen Rüttgers lies sich persönlich nicht blicken, wurde doch aber die Veranstaltung wegen ihm vom 9. November auf den 14. verlegt. Sein Verteter war der Chef der Staatskanzlei, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU), der seinen Chef entschuldigte und dann zu einer langen Rede ausholte. Glanzpunkte waren die kurzen Worte des früheren Landesrabbiners Dr. Henry Brandt, der vor allem das Engagement der heutigen Gemeindemitglieder für ihre Synagoge hervorhob. Musikalisch umrahmt wurde die Grundsteinlegung durch den „Chor des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden Westfalen-Lippe” - der es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hat, gute jüdische Lieder so zu verändern, dass man sie anschließend nicht mehr wiedererkennt. Wiederkannt hat man auch fast die Protagonisten auf der eigens aufgebauten Bühne. Bei sehr starkem Nebel (siehe Bild unten) gab es auch auf kurze Distanzen Sichtprobleme.

Zur Synagoge: Die Synagoge selbst wird etwa 250 Sitzplätze vorsehen und ein Gemeindezentrum für 350 Personen. Geplant hat die Synagoge der Kölner Architekt Peter Schmitz. Für seinen Entwurf hatte man sich am 8. Februar 2005 nach Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs für eben diesen Neubau der Synagoge mit Gemeindezentrum entschieden. Ziel des Wettbewerbs war es, ein sichtbares Zeichen „für lebendiges jüdisches Leben in Bochum“ zu finden.

Der Neubau am Rand der Bochumer Innenstadt in direkter Nachbarschaft des Zeiss-Planetariums wird für die Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen gebaut. Die Stadt Bochum schenkt der Gemeinde das 4300 Quadratmeter große Baugrundstück. Schmitz löst die Aufgabe durch ein Ensemble aus drei klar voneinander getrennten, kubischen Baukörpern, die durch einen gedeckten Außenraum miteinander verknüpft sind. Das Konzept für den rund sieben Millionen Euro teuren Bau verbindet “maßvolle Repräsentanz mit hoher Funktionalität”, so die Jury. Die Synagoge für die derzeit rund 1200 Gemeindemitglieder enthält metaphorische Bezüge an den Tempel und das Bundeszelt (hieß es in der Begründung zum ersten Preis).

Erst vor etwa einem Jahr wurde in direkter Nachbarschaft der Grundstein für die Synagoge in Gelsenkirchen gelegt - allerdings ohne große Ausschreibung.