Welch Überraschung erwartete mich am Freitag im Briefkasten! Eine neue jüdische Zeitung, die auch genau diesen Namen trägt: “Jüdische Zeitung”…

Die Zeitung ist offenbar die deutsche Version der “Jevrejskaja Gazeta”, der mittlerweile wohl einflussreichsten jüdischen Zeitung in Deutschland, weil sie in russischer Sprache erscheint und so einen Großteil der Gemeindemitglieder erreicht. Die Berichterstattung der russischen Ausgabe hat keine religiöse Präferenz, sie berichtet gleichermassen über das orthodoxe Judentum (insbesondere Lubavitch) wie über die liberalen Gemeinden in Deutschland , Rußland und Israel. Einige Ausrutscher gab es auch schon. Vor wenigen Monaten erschienen schon Rezepte für die Zubereitung von Schweinefleisch. Die Erstausgabe der deutschsprachigen"Jüdischen Zeitung" liegt bei 39.000. Ein ambitioniertes Unternehmen… Die Inhalte sind ähnlich der der russichen Ausgabe: Berichte über orthodoxe und liberale Gemeinden, ein Israel-Teil, ein Teil über allgemeine Politik, religiöse Grundlagen, Paraschah-Übersicht und Berichte aus den Gemeinden. Die “Jüdische Zeitung” tritt damit wohl nun in direkte Konkurrenz zu der ebenfalls überregional erscheinenden Wochenzeitung “Jüdische Allgemeine”, die vom Zentralrat der Juden in Deutschland seit 1946 herausgegeben wird und heute eine Auflage von 25.000 Exemplaren hat und ihre Schwerpunkte auf Berichten aus den Gemeinden und Israel hat. Hoffen wir, dass Konkurrenz das Geschäft belebt…