Die israelische Botschaft teilt dieser Tage folgendes mit:

Das Erste TV-Programm in Italien hat die israelische Sängerin Achinoam Nini angefragt, bei der Sondersendung anlässlich der Trauerfeier am Freitag das “Ave Maria” zu singen. Nini wird die einzige Künstlerin in der Live-Übertragung an der Seite von Gastkommentatoren und Vertretern des öffentlichen Lebens sein. Italienische TV- und Radiosender haben die Version des “Ave Maria” mit Achinoam Nini in den vergangenen Tagen besonders häufig gebracht. Die Jazz- und Bluessängerin hat schon fünfmal vor dem Papst das “Ave Maria” gesungen. “Ich fliege als Vertreterin Israels und des jüdischen Volkes nach Rom, um dem Papst die letzte Ehre zu erweisen für das, was er für Israel und die Juden getan hat. Ich empfinde eine große Verantwortung”, sagte Achinoam Nini.

Sie fliegt also als Vertreterin des jüdischen Volkes nach Rom? Ich möchte mich aus dieser Menge gerne ausschließen - ich möchte niemanden der jüdisch ist nach Rom schicken um dort ein christliches Gebet zu intonieren…. bis zur Verleugnung der eigenen religösen Überzeugung (wenn die Dame eine hat) muss man aber aus lauter Respekt und Ehrfurcht dann doch nicht gehen? Vor dem Tod des Papstes erreichten mich sogar Mails orthodoxer Organisationen die einen MiScheberach für den Papst enthielten, der am Schabbat zu sprechen gewesen seien. Was ist denn passiert mit der jüdischen Welt? Aus jemandem der sich normal verhalten hat, also kein Antisemit war, die Überzeugung anderer Menschen respektiert hat und ihnen geholfen hat ist der beste Freund des Judentums geworden (überraschenderweise schloß sich auch Hagalil dem Hype an und nennt Petrus sogar “den heiligen Petrus”- was ist da los?). In dieser Hinsicht sicherlich ein Vorbild für seine Glaubensgenossen. Aber muß das Judentum ihm dafür dankbar sein, dass er sich wie ein Mensch verhalten hat? Ja - in dem Maße in dem wir allen Menschen dankbar sein müssen, die wissen, dass wir nur gemeinsam auf der Welt etwas verändern können. Aber es ist noch immer kein Grund dafür, seine eigenen religiösen Überzeugungen über Bord zu werfen und sich dem Personenkult anzuschließen.