Adam Green – Adam Green. Der Mann der aussieht wie der “kleine jüdische Junge von nebenan”. Die beste Beschreibung hat er selber geliefert: “er war einfach ein dünner jüdischer Junge” (Adam Green über Franz Kafka). Was ist denn mit dem los? Schreibt seltsame, pubertäre Gedichte (über gefrorene schwule Schildkröten) und macht Oberstufenmusik. Zugegeben, einige Stücke sind ganz gut, aber was in aller Welt ist so faszinierend an ihm? Wenn das jemand herausfindet, dann schreibt er das bitte (ernsthafte Bitte) in den Kommentar zu diesem Beitrag…

Das Interview mit Maxim Biller aus der Frankfurter Allgemeinen am Sonntag (vom 09. Januar 2005), wird mit folgenden Worten eingeleitet:

Adam Green ist dünn und blaß, und alles an ihm scheint zu rutschen, die Hose, das Grinsen, die Augen. Er ist ein Fragezeichen, das Popstar ist, er ist die Antwort unserer Tage auf Bob Dylan, er singt so gut, daß im letzten Jahr alle seine CD „Friends of Mine” hörten, er schreibt so gut, daß Suhrkamp ein Buch von ihm druckt. Er ist 23 Jahre alt und lebt in New York. Jetzt ist er hier, um über sein neues Album zu reden, „Gemstones”, das surreal ist und sanft, melancholisch und müde und ein wenig an Kurt Weill erinnert. Gitarrenmusik für das 21. Jahrhundert.

Hola, hola „Kurt Weill“, „Bob Dylan“ – da werden aber schwere Geschütze aufgefahren.

Der Suhrkampverlag schämt sich nicht, darüber zu berichten, dass Adam Green mit Felice Bauer verwandt sei. Ja genau, die Freundin und Ex-Verlobte von Franz Kafka. Nun hat Franz Kafka Felice Bauer aber „abgeschossen“ (wie sich das im Zusammenhang mit Kafka anhört!). Nur um das den Fäns klarzumachen: Wenn Adam Green mit Felice Bauer verwandt ist, dann ist er noch lange nicht mit Kafka verwandt!!!! Das Genius von Franz Kafka konnte also nicht „vererbt“ werden. Dennoch entblödet sich der Junge nicht, sich mit Kafka zu vergleichen:

„Er hat die gleichen Sachen gemacht, die mich auch interessieren. Bei ihm prallen die verschiedensten Gefühlslagen aufeinander in einer einzigen Geschichte. Wenn Sie eine Kurzgeschichte wie einen Song betrachten, dann steht da neben einem romantischen Teil ein sehr tragischer und neben etwas sehr Satirischem etwas sehr Politisches. Er glaubte daran, daß diese Gefühle alle glücklich unter einem Dach leben könnten, wie eine Familie.“

Und auch weiß eigentlich nicht genau, warum man ihn hier so „mag“:

„Es würde mich jedenfalls wirklich sehr interessieren, wenn mir jemand erklären könnte, warum mich die Leute hier so sehr mögen. Mehr als anderswo.

Ich weiß es auch nicht… bitte sagt Ihr es mir!!!