Nachdem nun offenbar verstärkt dazu übergegangen wird, die Menschen in Deutschland aufeinander zu hetzen, die Muslime gegen die “Deutschen” und ein etwas diffuser Begriff von Mehrheitskultur entsteht und auch der Begriff “Leitkultur” wieder kursiert, ist es ganz gut, wenn man sich anschaut, wie es auch funktionieren kann; auch wenn die Intention der Einleitung des FAZ-Artikels auch schon wieder fragwürdig ist:

Kürzlich auf dem internationalen Flughafen von Toronto. Die Maschine am Flugsteig nebenan ging nach Tel Aviv. Sie schien ausgebucht zu sein, die Wartehalle war voll von jüdisch-orthodoxen Familien; Erwachsene wie Kinder lasen halblaut aus Gebetbüchern, die sie aufrecht vor sich hielten. … Um so verblüffender dann der Moment der Sicherheitskontrolle: Alle Frauen, die die Durchleuchtung des Gepäcks überprüften, trugen Kopftuch. Zu sagen, Juden übergäben ihr Schicksal hier in die Hände von Muslimen, würde allerdings den Charakter des Vorgangs verfehlen. Obwohl beide Gruppen ihre kulturelle Identität mit ihrer Kleidung durchaus eindeutig demonstrierten, war die kulturelle Verschiedenheit doch in der funktionalen Differenzierung aufgehoben. Die Schärfe der Kontrolle ließ alles hinter sich, was von deutschen Flughäfen gewohnt ist.

Was soll ich daraus lesen? Müssen sich Muslime und Juden hassen? Ist das Teil des “Jude-Seins” oder Muslim-Seins? Diese Einleitung in einen längeren Text macht mich ratlos….

Multikulturalismus: Wohlstand fuer alle - FAZ.NET - Feuilleton