Die kleine Jüdische Gemeinde von Innsbruck musste jüngst umbauen und ein neues Sicherheitskonzept umsetzen. Hintergrund ist, dass man (also das Land) sich die »Rund-um-die-Uhr-Bewachung« der Synagoge gerne sparen würde. Das Konzept sah vor, dass man Fenster nicht mehr öffnen kann. Zusätzlich wurde eine schusssichere Metallfassade angebracht. Und weil das für Räume mit Publikumsverkehr irgendwie unpraktisch ist, musste ein neues Belüftungssystem her. 175.000 Euro soll der Umbau gekostet haben (Quelle: Tiroler Tageszeitung). Vorfinanziert wurden die Maßnahmen durch die Landesgedächtnisstiftung. Die Gemeinde ging davon aus, dass das Land - welches ja laufende Kosten einsparen wollte und deshalb die Maßnahmen anordnete, sich auch an den Kosten beteiligen würde. Dem scheint nicht so zu sein und nun hat die Gemeinde ein massives Problem. Offenbar eines, welches sie ohne die Order zur Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen nicht gehabt hätte. Wer zahlt also die Kosten für den Schutz der Synagoge? Die Allgemeinheit? Die Jüdische Gemeinde? Wohl eher die Behörden, die auch sonst andere Bürger schützen sollten. Wenn es eine Bedrohungslage innerhalb einer Gesellschaft gibt, ist da nicht Aufgabe dieser Gesellschaft, die Bedrohten zu schützen?